Im Rahmen ihrer erfolgreichen Kooperation mit dem Berufsförderungswerk (BFW Leipzig) engagiert sich die Conveying Engineering & Consulting GmbH (CEC) für die berufliche Wiedereingliederung von Menschen mit physischen und psychischen Einschränkungen.
Das Unternehmen bietet so zum Beispiel regelmäßig Praktikumsplätze an – insbesondere im Bereich des Technischen Produktdesigns – und schafft damit wertvolle Chancen für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.
Im folgenden Interview spricht Gisela Heinz, Gesellschafterin und Geschäftsführerin von Conveying Engineering & Consulting, über die Erfahrungen, die Bedeutung gesellschaftlicher Verantwortung und die positiven Impulse, die aus dieser Zusammenarbeit für alle Beteiligten entstehen:
- Wie kam der erste Kontakt zwischen Ihrem Unternehmen und dem BFW Leipzig zustande – und was hat Sie überzeugt, Praktikanten von dort aufzunehmen?
Der erste Kontakt zwischen der CEC GmbH und dem BFW Leipzig entstand vor einigen Jahren über einen privaten Kontakt unseres Projektingenieurs und Prokuristen, Herrn Hanjo Kloß, zu einem Absolventen des BFW. Herr Kloß wusste, dass dieser Absolvent die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner (TPD) erfolgreich abgeschlossen hatte und auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive in der Region war. Zu diesem Zeitpunkt bot sich in unserem Unternehmen die Gelegenheit, eine neue Position als 3D-Planer zu besetzen – eine Chance, die wir ergriffen.Durch die enge Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Umschüler wurde uns bewusst, dass die zweijährige Ausbildung eine betriebliche Lernphase beinhaltet. Daraus entstand die Entscheidung, künftig Praktikantinnen und Praktikanten des BFW Leipzig während dieser Praxisphasen zu begleiten und zu unterstützen.
- Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der beruflichen Reha gemacht – insbesondere mit den Technischen Produktdesigner*innen?
Unsere bisherigen Erfahrungen sind sehr vielfältig. Besonders hervorzuheben ist, dass wir mit den Mitarbeitenden, die wir nach ihrer Umschulung zum Technischen Produktdesigner (TPD) eingestellt haben, außerordentlich zufrieden sind. Dies ist zum einen auf die hohe Qualität der Ausbildung im BFW Leipzig zurückzuführen, zum anderen auf die fundierte technische und praxisbezogene Vorerfahrung der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auch die Praktikantinnen und Praktikanten, die wir während ihrer beruflichen Lernphase begleiten, zeigen großes Interesse an unseren Projekten und empfinden die Aufgabenstellungen als spannend und abwechslungsreich. Durch ihre Mitarbeit erhalten sie umfassende Einblicke in die Projektabwicklung und Planung – sowohl im 3D- als auch im 2D-Bereich – und lernen dabei den praktischen Einsatz moderner Planungstools kennen.
Welche besonderen Stärken oder Perspektiven bringen die Rehabilitanden in Ihr Unternehmen ein?
Da eine Rehabilitation häufig mit einem beruflichen Neustart verbunden ist, zeigen die Praktikantinnen und Praktikanten eine hohe Motivation und große Lernbereitschaft. Dies erleichtert es erheblich, ihnen fachliche Inhalte praxisnah zu vermitteln.
- Gab es anfangs Bedenken oder Herausforderungen – und wie konnten diese gemeinsam mit dem BFW Leipzig gelöst werden?
Nein, Bedenken hatten wir keine.
- Inwiefern unterscheiden sich Praktika mit Reha-Teilnehmenden von klassischen Schul- oder Hochschulpraktika?
Es unterscheidet sich in der Komplexität und den unterschiedlichen Anforderungen. Ein Schulpraktikum dient zur 1. Orientierung. Die betriebliche Lernphase soll Inhalte vermitteln und festigen sowie die Arbeitsweise als Technischer Produktdesigner/Planer vermitteln.
Ein Hochschulpraktikum beleuchtet Inhalte auf einer Art wissenschaftlicher Ebene.
- Welche Unterstützung oder Vorbereitung durch das BFW Leipzig empfinden Sie als besonders hilfreich für einen gelungenen Praktikumsstart?
Der Rahmenlehrplan ist immer ein guter Handlungsleitfaden. So haben wir die Möglichkeit, das Praktikum strukturierter zu gestalten. Auch der gemeinsame Austausch während des Vorortbesuches des BFW Leipzig empfinden wir als sehr hilfreich.
- Haben sich aus den Praktika bereits langfristige Beschäftigungsverhältnisse oder andere Formen der Zusammenarbeit ergeben?
Direkt aus einem Praktikum bei uns hervorgegangen ist bislang noch keine Einstellung. Dennoch freuen wir uns, dass wir aktuell zwei ehemalige Absolventen beschäftigen, die ihre Praktika in anderen Unternehmen erfolgreich absolviert haben.
- Wie reagieren Ihre Teams oder Ausbilderinnen und Ausbilder auf Rehabilitanden aus dem BFW Leipzig – und welche Wirkung hat das auf das Betriebsklima?
Alle Mitarbeitenden sind sehr hilfsbereit und unterstützen die Praktikanten. Generell ist das Betriebsklima durch Teamgeist geprägt. Ein neues Gesicht bringt auch Abwechslung in das Team.
- Welche Rolle spielt gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsibility) für Ihr Unternehmen im Zusammenhang mit solchen Kooperationen?
Es spielt für die CEC GmbH eine sehr große Rolle. Natürlich bringt ein Praktikant oder eine Praktikantin einen gewissen Betreuungs- und Zeitaufwand mit sich. Dennoch fühlen wir uns gegenüber Gesellschaft und Wirtschaft verpflichtet, Menschen den Weg ins Arbeitsleben zu erleichtern. Zudem sind wir als Unternehmen auf die Fachkräfte oder die es werden wollen angewiesen.
- Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die überlegen, Umschulende aus der Beruflichen Rehabilitation eine Chance in Form eines Praktikums zu geben?
- Traut euch!
- Führt ein Erstgespräch mit dem zuständigen BFW und informiert euch.
- Führt ein persönliches Gespräch mit dem Praktikum-Bewerber. Wenn es menschlich zusammenpasst, gibt es kein Risiko.
Wenn Sie Interesse an einer Umschulung zum Technischen Produktdesigner (m/w/d), Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion haben, dann helfen wir Ihnen gern weiter.