Einblick in die 29. Fachkunde im BFW Leipzig, Veranstaltungsort

29. Fachkunde: „Welchen Einfluss haben die Veränderungen in der Arbeitswelt und Gesellschaft auf unsere Gesundheit (Teil 1)“

Der stetige Wandel prägt unser Leben – sowohl privat als auch beruflich. Diese Veränderungen wirken sich vielfältig auf unsere Gesundheit und die Arbeitswelt aus. In dieser zweigeteilten Fachveranstaltung beleuchteten wir die verschiedenen Facetten des Wandels und seine Auswirkungen auf unsere Lebensbereiche.

Rund 90 Reha-Berater setzten sich zum Teil intensiv mit folgenden Fragen auseinander:

  • Ist Arbeit gesund?
  • Warum ist mentale Erholung von der Arbeit so wichtig?
  • Welche Relevanz hat die geschlechtliche Vielfalt in der Arbeitswelt?

Vielschichtige Thematik: Arbeit und Psyche im Zusammenspiel

Den Einstieg in das Thema der Fachkunde machte Prof. Dr. med. Steffi Riedel-Heller,  Direktorin am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) von der Universität Leipzig. In ihrem Vortrag stellte sie den komplexen Zusammenhang zwischen Arbeit und psychischer Gesundheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln dar. Sie zeigte auf, inwiefern die Anforderungen in der modernen Arbeitswelt wirklich zunehmen und inwiefern diese zu einer Belastung der mentalen Gesundheit führen können. Darüber hinaus thematisierte sie die gesellschaftliche Bedeutung von Arbeit und sprach nicht nur über die Funktion von Arbeit als Mittel zum Broterwerb, sondern auch über ihren Wert als Quelle der Sinnstiftung und persönlichen Entfaltung. Sie beleuchtete die Bedingungen, unter denen Arbeit positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben und sogar therapeutische Wirkungen entfalten kann.

Abschalten vom Job – Urlaub für die Seele

Nach der Mittagspause widmeten sich die Fachkundeteilnehmer dem Thema der mentalen Erholung von Arbeit. Anika Schulz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bereichs, „Psychische Belastung und mentale Gesundheit“ an der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Berlin rückte die oft unterschätzte Bedeutung der mentalen Erholung von der Arbeit in den Vordergrund. Sie machte deutlich, dass diese kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für ein gesundes und produktives Arbeitsleben ist. Sie plädierte für eine aktive Integration von Erholungsstrategien in den Arbeitsalltag, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer langfristig zu sichern. Dabei stellte sie praktische Tipps und Tricks vor, die jeder im Arbeitsalltag umsetzen kann.

Geschlechtliche Vielfalt am Arbeitsplatz

Abschließend referiert Marko Daubitz, Fachbereichsleiter Berufliches Trainingszentrum am BFW in Leipzig, zu einem weiteren aktuellen Thema, welches durch den Wandel unserer Gesellschaft Einfluss auf unsere Arbeitswelt hat: die geschlechtliche Vielfalt in der Arbeitswelt. Er beleuchtete verschiedene Aspekte des Umgangs mit trans* Kollegen. Dabei ging er auch auf die Herausforderungen ein, die ein Coming-out am Arbeitsplatz mit sich bringen kann, und wie diese sich auf die psychische Gesundheit auswirken können. In diesem Kontext beleuchtete Marko Daubitz auch die Relevanz des Themas für die berufliche Rehabilitation. Er erläuterte, wie Unternehmen und Rehabilitationseinrichtungen trans* Menschen unterstützen können, damit sie ihre Potenziale voll entfalten und am Arbeitsleben teilhaben können.

Mit Mehrwert für alle

Die Veranstaltung bot vielfältige Einblicke in die Wechselwirkungen von Veränderungen in der Arbeitswelt und Gesundheit und bot gleichzeitig die Gelegenheit, sich mit anderen zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Ein rundum gelungenes Event zu einem hochaktuellen Thema mit direktem Nutzen für die Praxis der Fachkundeteilnehmer.

Unter den folgenden Links finden Sie alle Referate zum Download:

  • Prof. Steffi Riedel-Heller, Referat zum Thema „Ist Arbeit gesund?“
  • Anika Schulz, Referat zum Thema „Mentale Erholung von der Arbeit“
  • Marko Daubitz, Referat zum Thema „Coming-out am Arbeitsplatz – geschlechtliche Vielfalt in der Arbeitswelt. Wie geht man damit um?“

*Die aufgeführten Inhalte gelten für alle Geschlechter. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde jeweils eine geschlechtsspezifische Bezeichnung gewählt.

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